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Zu Besuch bei MTV (Videoprojekt zur Berufsorientierung)

Was kann ein medienpädagogisches Projekt leisten?

Förderung der Medienkompetenz
Förderung der Eigeninitiative
Stärkung des Selbstwertgefühls
Stärkung der sozialen Kompetenz
Gender Mainstreaming
Förderung des Demokratieverständnisses

Förderung der Medienkompetenz

Medienkompetenz bedeutet nicht nur den gekonnten Umgang mit der entsprechenden Technik und Programmen, welcher vor allem in beruflicher Hinsicht für Kinder und Jugendliche immer wichtiger wird. Auch die Auseinandersetzung mit den spezifischen Funktionsweisen und Wirkungen des jeweiligen Mediums ist zentraler Bestandteil der medienpädagogischen Praxis.

So können bspw. durch den Blick hinter die Kulissen einer Fernsehproduktion die ProjektteilnehmerInnen dazu animiert werden, das Medium Fernsehen kritischer zu betrachten. Die Erfahrungen im Rahmen einer selbst gestalteten Produktion tragen zu einer Entmythologisierung des Fernsehens bei. Die TeilnehmerInnen werden dazu befähigt, sich nicht nur als passive Konsumenten, sondern als aktive Nutzer der Medienwelt zu begreifen.  

Förderung der Eigeninitiative

Die Faszination von Video-, Fernseh- und Computertechnik in Verbindung mit der mobilen, ereignisorientierten (Dreharbeiten, Produktion einer Live-Sendung, multimediale Veröffentlichung von Produkten,...) Ausrichtung eines medienpädagogischen Projekts sind für Kinder und Jugendliche ein starker Anreiz für selbstbestimmtes Engagement. Dies fördert die Bereitschaft, sich sowohl inhaltlich als auch im sozialen Miteinander aktiv für das Gelingen des Projekts einzusetzen.  

Stärkung des Selbstwertgefühls

Der Produktionsprozess eines Videofilms / einer Fernsehsendung / einer Website macht Spaß, stellt aber auch eine Herausforderung dar. Kinder und Jugendliche erlernen neue Fertigkeiten und bekommen die Chance, anhand der zu bewältigenden Aufgaben (z.B. die Hauptrolle in einem Spielfilm) eigene Grenzen zu erfahren und diese zu überwinden. Durch die Einbettung in ein pädagogisch begleitetes Projekt wird sichergestellt, dass die ProjektteilnehmerInnen sich dabei nicht überschätzen, sondern eigene Stärken und Schwächen realistisch beurteilen und sich mit Aufgaben konfrontieren, die sie mit Erfolg bewältigen können.

Die Gesellschaft in der wir leben ist tätigkeits- und produktorientiert, d.h. die Identifikation erfolgt immer häufiger über die ausgeübte Tätigkeit, entsprechende Erfolge und Produkte. Aus verschiedensten Gründen haben viele Kinder und Jugendliche nicht die Möglichkeit, sich in diesem Kontext als erfolgreich zu erleben. Oftmals führt dies zu einer reisignativen Haltung, die Eigeninitiative verhindert. Durch den produktorientierten Ansatz medienpädagogischer Projekte ist garantiert, dass am Ende einer Projektphase immer ein Resultat steht. Den TeilnehmerInnen wird dadurch ermöglicht, auf ein von ihnen selbst hergestelltes, zumeist überraschend „professionelles“ Produkt stolz zu sein und konkrete Erfolgserlebnisse zu erfahren.  

Stärkung der sozialen Kompetenz

Auch das gruppendynamische Potenzial eines medienpädagogischen Projekts ist hervorzuheben. Die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt stärkt die soziale Kompetenz der TeilnehmerInnen. Kinder und Jugendlichen können anhand eines konkreten, selbstgewählten Themas als Gruppe Entscheidungen treffen, die anstehenden Aufgaben bewältigen und letztendlich auch gemeinsam auf ihr Produkt stolz sein. Hierdurch lernen sie andere TeilnehmerInnen und deren Beitrag wertzuschätzen und andere Sichtweisen zu tolerieren. Durch die Definition der Projektgruppe als Team und die Arbeit an einem gemeinsamen Ziel werden Werte wie Kontinuität, Verbindlichkeit und Verantwortung gefördert. Ein weiteres Lernziel besteht darin, sich sowohl als Individuum innerhalb der Gruppe zu behaupten als auch als Teil der Gruppe zu agieren.  

Gender Mainstreaming

Gerade bei Kindern und Jugendlichen wird der kompetente Umgang mit Technik noch immer oft als „Männerdomäne“ wahrgenommen. Durch die Strukturierung einer Projektgruppe als gleichberechtigtes, ggf. nach dem Rotationsprinzip arbeitendes Team können tradierte Geschlechterrollen in Frage gestellt werden. Die TeilnehmerInnen haben dadurch die Möglichkeit, sich auch in für sie neuen Rollen und der Bewältigung ungewohnter Aufgaben zu erfahren und zu bewähren.  

Förderung des Demokratieverständnisses

Insbesondere die Produktion eines Fernsehbeitrags oder einer Website verlangt von den ProjektteilnehmerInnen zunächst, zum gewählten Thema eingehend, z.B. in Form von Interviews, zu recherchieren. Dadurch werden die Kinder und Jugendlichen zu einer verantwortungsvollen und lebendigen, d.h. an konkreten Erfahrungen orientierten Auseinandersetzung mit dem betreffenden Thema animiert. Die anschließende Veröffentlichung ermöglicht den TeilnehmerInnen, die gewonnenen Erkenntnisse und Standpunkte zur Diskussion zu stellen.

Sowohl das Zusammentragen und Auswerten der Informationen als auch die Veröffentlichung der eigenen Meinung bieten eine Chance zur Stärkung des demokratischen Grundverständnisses von Kindern und Jugendlichen. Eine bewusste und aktive Teilnahme am öffentlichen Leben kann auch Spaß machen. Die im Rahmen eine solchen Projektes entstandenen Produktionen sind ein aktiver Beitrag zum Pluralismus.